Gemeinsam gegen Gewalt
Mit Fördergeldern in Höhe von 21 000 Euro zeichnete die Friedensstiftung Günter Manzke auch in diesem Jahr wieder Projekte und Initiativen aus dem Raum Lüneburg aus.
Gewalt kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen. Zuhause, in der Öffentlichkeit, in den sozialen Netzwerken oder am Arbeitsplatz. Sich für eine Welt einzusetzen, in der ein Konflikt friedlich ausgetragen und somit der zwischenmenschliche Frieden ermöglicht wird – dieses Engagement vereinte die Preisträger der diesjährigen Preisverleihung der Friedensstiftung Günter Manzke.
Seit 1995 konnten durch die Manzke-Friedensstiftung rund 105 Initiativen und Vereine aus der Region mit einem Gesamtbetrag von 587 442 Euro gefördert werden. Allein 21.000 Euro wurden in diesem Jahr für karitative Arbeit verteilt. Vor rund 100 Gästen überreichte Stiftungsvorstand und Geschäftsführer Felix-Benjamin Manzke in der Kulturbäckerei die Auszeichnungen an die Preisträger:
Eine Förderung in Höhe von 5000 Euro ging an das Gewaltpräventionsprojekt des Vereins „Lebensraum Diakonie“, ein Anti-Gewalttraining für Täter, das den Umgang mit den eigenen Emotionen und Handlungsmustern in den Mittelpunkt stellt. Ebenfalls 5000 Euro erhielt der Lüneburger Verein „Frauen helfen Frauen“ als Betreiber des Frauenhauses, das hilfesuchenden Frauen mit ihren Kindern in Notlagen einen Zufluchtsort bietet.
Laut von Mansberg habe sich die Zahl von Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen in den vergangenen Jahren vervielfacht. Eine Tendenz, die auch Prof. Dr. Peter Dall, Chefarzt der Lüneburger Frauenklinik, bekannt ist. Hinzu kommt: Nur ein Bruchteil der Betroffenen erstattet Anzeige – oft aus Mangel an Beweisen. Das niedersächsische Netzwerk „Pro Beweis“, dem auch das Städtische Klinikum Lüneburg angehört, hat sich daher der Sicherung von körperlichen Spuren der Gewalt verschrieben – Prof. Dr. Dall nahm als Stellvertreter das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro entgegen.
Das „Stövchen“ als psychosoziale Kontaktstelle der Diakonie wurde für seine Begegnungs- und Beratungsangebote mit 5000 Euro ausgezeichnet. 2500 Euro erhielt das Lüneburger Schauspielkollektiv für sein Anti-Mobbing- und Teamtraining für Schulklassen und Gruppen. Um den Seelenfrieden dreht sich eine besondere Aktion für Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungslehrbataillons: Während die Kameradinnen und Kameraden den äußeren Frieden sichern, soll ein Adventskalender, der unter anderem mit Büchern gefüllt ist, im Auslandseinsatz für Momente des Abschaltens sorgen. 1000 Euro wurden durch die Friedensstiftung ausgeschüttet. Ebenfalls 1000 Euro wurden dem Verein „Live Music Now Hamburg“ zugedacht, der vor allem Musik dorthin bringt, wo sie selten zu hören ist: in Psychiatrien, Heimen, Hospizen oder Justizvollzugsanstalten.
Besonderer Programmpunkt in diesem Jahr: Die Verleihung einer Urkunde, die Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch im Gepäck hatte und die Felix Manzke selbst entgegennehmen durfte. In ihrem Grußwort dankte sie für das Engagement der Friedensstiftung Günter Manzke, die 2025 bereits ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Der Baustoffproduzent Manzke sei „ein Stück Lüneburg-Geschichte und ein treuer Steuerzahler“, schlug Kalisch den Bogen. Aus dem Archiv hatte sie die „Bescheinigung über die steuerliche Zuverlässigkeit“ für die damalige Anmeldung des Gewerbebetriebs von 1962 heraussuchen lassen. Das Dokument möge als Zeichen dafür stehen, dass „wirtschaftliche Kraft und soziales Engagement unsere Gesellschaft in Frieden zusammenhalten.“